- Kategorie: Technik
- Geschrieben von Wenighofer August
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Kamerafunktionen
Kamerafunktionen: Blende – Zeit – Empfindlichkeit (ISO)
Drei wesentliche Faktoren tragen zur korrekten Belichtung bei:
• Blendenvorwahl
• Zeitvorwahl
• Einbeziehung der Lichtempfindlichkeit des Sensors (ISO-Werte)
Nun etwas Technik:
BLENDE
Die Blendenzahl bezeichnet den Durchmesser der Blendenöffnung. Die Größe der Öffnung bestimmt die Lichtmenge, die durch das Objektiv gelangt. Die Irisblende besteht aus mehreren sich überlappenden Metalllamellen. Typische Blendenzahlen sind: 2,8; 5,6; 8; 16; usw.
Mit einer großen Blende (2,8) begrenzt man den Schärfebereich auf einen geringen Bereich. Vorder- und Hintergründe verschwinden im Unschärfebereich. Mit einer kleinen Blende (z.B.: 22) erreicht man bei Landschaftsaufnahmen einen großen Schärfebereich.
Ganz so einfach ist das leider nicht, den viele Objektive bringen nur in den mittleren Blendenstufen auch eine entsprechende „Kernschärfe“. Ein weiterer Faktor über die Tiefe des Schärfebereiches ist die Brennweite des Objektivs. Durch Testaufnahmen kann man das austesten.
Die Blendenzahl eines Kameraobjektivs ergibt sich aus dem Verhältnis von Brennweite zum Durchmesser der wirksamen Eintrittspupille Objektivs. Die Lichtstärke des Objektivs entspricht dem Kehrwert der kleinsten Blendenzahl eines Objektivs z.B.: 1/2,8 oder auch 1:4-5,6.
Untrennbar verbunden und gegenseitig abhängig sind Blenden- und Zeiteinstellung. Eine Stufe abblenden (von 5,6 auf 8), bedingt eine Stufe längere Zeiteinstellung (von 1/250 sec. auf 1/125 sec.). Außerdem wirkt sich die Änderung der ISO-Einstellung aus. Erhöhung der ISO-Zahl um eine Stufe bedeutet entweder um eine Stufe kleinere Blende oder um eine Stufe kürzere Belichtungszeit.
BELICHTUNGSZEIT
In der Kamera ist ein Verschluss eingebaut, der sich beim Auslösen öffnet und das Licht auf den Sensor fallen kann. Die Verschlusszeit gibt die Dauer der Öffnung des Verschlusses an. Typische Verschlusszeiten sind beispielweise 1/1000 sec, 1/400 sec, 1/125 sec, 1/60 sec, usw., bis zur manuellen Einstellung von sekundenlangen Belichtungen mit Stativ bei Nachtaufnahmen.
Sehr kurze Verschlusszeiten ergeben ein Einfrieren von Bewegungen, lange Zeiten können zur Gestaltung von Bewegungsunschärfe eingesetzt werden. Bei langen Belichtungszeiten ohne Bewegungsunschärfe ist ein Stativ oder eine feste Unterlage Pflicht.
Die Belichtungszeit hängt letztlich vom Motiv und der gewünschten Bildwirkung ab.
LICHTEMPFINDLICHKEIT, ISO-Werte
Die Lichtempfindlichkeit des Kamerasensors wird in ISO angegeben und reicht von ISO 80 bis ISO 12800 und höher.
ISO bezeichnet den Wert, um den ein Lichtsignal verstärkt wird. Je größer die Verstärkung, desto höher die ISO-Zahl.
Bei Aufnahmen mit kleiner ISO-Zahl tritt kaum Bildrauschen auf. Bei hohen ISO-Werten und langen Belichtungszeiten wird die Bildqualität durch körnige Fleckchen negativ beeinflusst. Die erreichbare Bildqualität ist abhängig von der Qualität der Kamera und daher auch preisabhängig.
Weitere Möglichkeit über den Weißabgleich:
Auch einmal den automatischen Weißabgleich abschalten.
Voreinstellungen benutzen (Tageslicht, bewölkt, Schatten, Glühlampen, usw.)
Manueller Weißabgleich durch den Fotografen
WEISSABGLEICH
Der Weißabgleich steuert die Farbwidergabe der Fotos.
Wenn es die Kamera erlaubt, sollte man im Rohdatenformat (RAW) fotografieren, da dann unbearbeitete und nicht komprimierte Daten vorliegen. Man kann den Weißabgleich bei der Nachbearbeitung des Bildes anpassen.
Digitalkameras verfügen über einen automatischen Weißabgleich. Ist man mit dem Ergebnis nicht zufrieden, können eine Reihe von Voreinstellungen gewählt werden: z.B.: Außenaufnahme, bewölkt, Schatten, Blitzlicht, Innenaufnahme mit Kunstlicht, und andere. Reicht das alles nicht, kann die Einstellung „Manuell“ gewählt werden. Die Messung der Farbtemperatur erfolgt über eine Graukarte oder ein weißes Blatt Papier.
Durch experimentieren mit bewusst „falschen“ Einstellungen können bestimmte Effekte erzielt werden.
Ein Abschalten der Programmautomatik, Beeinflussung der Einstellungen von Blendenwahl, Belichtungszeit und eigene ISO-Einstellung ermöglichen eine bewusste Bildgestaltung.
Viel Erfolg!